Nächste Sitzung des Gemeinderates
Freitag, 13.12.2024
um 19:00 Uhr
im Sitzungssaal des Rathauses
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Kirchzell ist eine Gemeinde mit 1200jähriger Geschichte und Tradition. Der Ort hieß nach seiner Gründung im 8. Jahrhundert zunächst "Celle". Vom frühen 15. Jahrhundert ab wurde zum besseren Unterscheiden von nahe gelegenen Dorf Ottorfszell und zur Festlegung der Tatsache, dass in Kirchzell die erste und einzige Pfarrkirche der näheren Umgebung stand, dem "Celle" die Vorsilbe "Kirch-" beigefügt. Kirchzell gehört somit zu den sogenannten "Zellorten", die sich allenthalben in Deutschland in der Nachbarschaft von Klöstern finden, von diesen begründet wurden und auch deren Schicksal teilten. Das Kloster, dem Kirchzell seine Gründung und seinen Namen verdankte, war die Benediktinerabtei in Amorbach.
Im Jahre 1168 geriet das Kloster Amorbach und damit auch Kirchzell unter die Herrschaft der Edelherren von Dürn. Dieses Fürstengeschlecht errichtete am Preunschener Berg die Burg Wildenberg, die in ihrer Größe und Pracht ein Glanzstück des Burgenbaues der Hohenstaufenzeit war. Heute ist die Burgruine eine attraktive Sehenswürdigkeit und Ziel vieler Ausflüge und Besichtigungen. Aber schon 100 Jahre später war der Stern der Adelsfamilie im Sinken begriffen, und sie verkaufte ihre Ländereien an den Erzbischof von Mainz. In einem solchen Kaufvertrag von 1271 findet sich so die erste urkundliche Erwähnung Kirchzells. Im Jahre 1700 wurde Kirchzell als Mittelpunktgemeinde des "Kirchzeller Grundes" das Marktrecht verliehen. 1803 kam es dann nach über 500 Jahren Zugehörigkeit zu Kurmainz unter die Regentschaft des Amorbacher Fürstenhauses zu Leiningen.
Die Marktgemeinde Kirchzell hat sich 1975 im Zuge der Gebietsreform noch während der Freiwilligkeitsphase mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Watterbach, Ottorfszell und Preunschen mit den Ortsteilen Breitenbuch und Buch, sowie den Weilern Dörnbach, Breitenbach, Schrahmühle und Hofmühle zu einer leistungsfähigen Großgemeinde zusammengeschlossen. Heute hat die Gemeinde 2.500 Einwohner und ist flächenmäßig die größte Gemeinde im Landkreis Miltenberg. Während in den Ortsteilen die Landwirtschaft vorherrscht, hat sich die Marktgemeinde Kirchzell in den letzten Jahren zu einer Handwerker- und Arbeitergemeinde gewandelt. Vorherrschend sind zahlreiche kleine und mittelständische Gewerbebetriebe. Durch den sehr großen Waldbestand - die Gemeinde hat allein 1.300 ha zu bewirtschaften - ist auch der Beruf des Waldarbeiters sehr viel anzutreffen. Bekannt sind vor allem auch in ganz Deutschland und Europa die Kirchzeller "Zapfenpflücker".
Die waldreiche Umgebung Kirchzells lädt zu Wanderungen und langen Spaziergängen ein. Auf dem Erholungs-, Freizeit- und Sportsektor bietet Kirchzell einen international bekannten Campingplatz sowie zwei vereinseigene Turnhallen, eine Tennishalle, Sport- und Tennisplätze. Wegen der ruhigen Lage im Odenwald und durch die Ausweisung von größeren Baugebieten hat sich Kirchzell zu einer beliebten und begehrten Wohngemeinde entwickelt. Die örtlichen Vereine gestalten vorwiegend das kulturelle Leben der Gemeinde und stellen durch ihre Aktivitäten und Veranstaltungen eine Bereicherung für das Gemeinwesen dar.